10 einfache Yoga-Posen zum Aufwärmen und Anregen der Blutzirkulation

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Wärm dich mit diesen 10 Yoga-Posen auf, um die Durchblutung deines Körpers zu fördern und dein Yoga überhaupt zu verbessern.

Letzte Aktualisierung: 30. Juni 2022
8 Min. Lesezeit
10 einfache Yoga-Warm-up-Posen zur Förderung der Durchblutung

Yoga-Posen zum Aufwärmen eignen sich dank leichter bis moderater Dehnungen ideal, um deinen Körper auf ein bevorstehendes Workout einzustimmen und die Blutzirkulation im gesamten Körper anzuregen. Wesentliche Körperbereiche wie der gesamte Rücken, die Oberschenkelrückseiten und der Nacken werden dabei gedehnt. Neben einer verbesserten Durchblutung und der Prävention von Muskelverletzungen gibt es einen weiteren Vorteil: Sie helfen dir, deine Bewegungen und deine Atem zu harmonisieren.

Yoga und Durchblutung

Bei Athlet:innen ist es gang und gäbe, dass sie sich vor einem Spiel mit Dehn- und Kardioübungen aufwärmen und ihre Herzfrequenz steigern. Doch auch im Yoga empfiehlt es sich, das Warm-up nicht zu vernachlässigen, denn dadurch verbesserst du nicht nur die Flexibilität deiner Muskeln, sondern kannst dich auch mental auf deine Yoga-Stunde einstellen. Die Asanas bzw. Bewegungen dehnen Muskeln und Bindegewebe und fördern die Blutzirkulation im gesamten Körper.

Welche Dehnungen im Yoga regen die Durchblutung an?

Es gibt viele verschiedene Yoga-Stile und -Praktiken. Das Vinyasa-Yoga ist eine beliebte und anspruchsvolle Form des Yogas, die deine Herzfrequenz durch Balance- und Umkehrhaltungen sowie stehende Posen erhöht.

Besonders Asanas, bei denen die Brust bzw. der Brustkorb geweitet wird, sorgen für eine bessere Durchblutung. Der Grund ist, dass durch diese speziellen Bewegungen der Bereich um dein Herz geöffnet wird – ein Organ, das eine entscheidende Rolle bei der Blutzirkulation spielt. Herzöffnende Posen sind beispielsweise das Kamel, das Rad, die Brücke oder der Tänzer.

Umkehrhaltungen, bei denen das Herz höher als der Kopf ist (sprich, du bist kopfüber) eignen sich auch hervorragend, da das Blut Richtung Gehirn fließt und Druck vom Herzen genommen wird. Unter anderem zählen der herabschauende Hund sowie der Schulter- oder Kopfstand zu den Umkehrhaltungen.

Es gibt viele verschiedene Yoga-Posen, die Unterschiedliches bewirken. Einige wirken sich positiv auf die verschiedenen Stellen des Kreislaufsystems aus, andere stärken die Muskeln, steigern die Balance oder verbessern die Gesundheit von Herz und Lunge.

Nimm die folgenden 10 Yoga-Übungen zum Aufwärmen in deine Routine auf, um die Durchblutung deines Körpers zu fördern und dein Yoga überhaupt zu verbessern.

1. Katze-Kuh (Marjaryasana/Bitilasana)

Katze-Kuh ist eine gängige Warm-up-Übung, die die Blutzirkulation in Rücken und Wirbelsäule fördert.

Anleitung:

  1. Komm in den Vierfüßlerstand. Die Zehen liegen flach am Boden auf, sodass deine Fußrücken die Matte berühren.
  2. Atme ein, heb den Kopf und richte den Blick zur Decke.
  3. Atme aus und senk den Kopf wieder nach unten. Dein Blick geht zu den Oberschenkeln.
  4. Drück dich mit den Handflächen vom Boden weg, um die Dehnung deiner Schulterblätter zu verstärken, und runde den Rücken.
  5. Wiederhol die Abfolge für ein paar Atemzüge. Achte darauf, die Bewegungen langsam und kontrolliert auszuführen.

2. Herabschauender Hund (Adho Mukha Svanasana)

Im herabschauenden Hund befindet sich dein Herz über deinem Kopf, wodurch Gehirn und Oberkörper mit mehr Blut versorgt werden. Diese Umkehrhaltung, bei der Beine, Arme und Schultern gedehnt werden, wird während einer Yoga-Einheit öfter wiederholt. Diese Pose wird auch gerne zwischen Asanas eingebaut, um sich zu regenerieren und zurück zu einem ruhigen Atem zu finden.

Anleitung:

  1. Komm in den Vierfüßlerstand.
  2. Heb deine Knie von der Matte. Deine Beine beginnen sich dabei langsam zu strecken, deine Fersen schieben in Richtung Boden.
  3. Bring die Fußsohlen so gut es geht zum Boden, deine Beine sind dabei gestreckt.
  4. Schieb deine Hüfte Richtung Decke.
  5. Drück dich mit deinen Handflächen kraftvoll vom Boden ab. Übe Druck vor allem auf Daumen und Zeigefinger aus.
  6. Atme langsam und gleichmäßig.

3. Der Berg (Tadasana)

Dies ist eine weitere einfache, aber dennoch sehr effektive Haltung im Stehen. Sie regt die Blutzirkulation im Körper an und verbessert die Durchblutung der Arterien.

Anleitung:

  1. Stell die Füße hüftbreit auf.
  2. Achte darauf, dass sich Kopf, Schultern und Po auf einer Linie befinden.
  3. Deine Hände befinden sich neben deinem Körper. Die Handflächen zeigen dabei nach vorn.
  4. Beweg deine Arme langsam nach oben. Dein Bizeps befindet sich auf Höhe der Ohren.
  5. Deine Arme sind zwar nach oben gestreckt, aber zieh deine Schultern nach unten, weg von den Ohren.
  6. Atme ein und verweil circa 30 Sekunden in dieser Haltung.

4. Schulterstand (Sarvangasana)

Der Schulterstand ist eine Umkehrhaltung, bei der deine Schultern auf dem Boden aufliegen und die Beine senkrecht nach oben gestreckt sind. Durch die Schwerkraft fließt das Blut von deinen Beinen zum Herzen und zum Gehirn.

Anleitung:

  1. Leg dich auf den Rücken.
  2. Beug deine Knie und heb deine Beine langsam über deinen Rumpf.
  3. Beide Beine sollten gerade in der Luft stehen.
  4. Stütz mit beiden Händen deinen Rücken. Die Ellbogen liegen am Boden auf.
  5. Drücke nun mit den Händen gegen deinen Rumpf, so dass dein gesamter Körper langsam nach hinten bewegt wird.
  6. Dein Körper wird allein von deinen Schultern getragen.
  7. Deine Brust bewegt sich automatisch Richtung Kinn.
  8. Dein Blick geht zum Herzen.
  9. Bleib 30 Sekunden in dieser Haltung und komm dann vorsichtig wieder nach unten.

5. Beine gegen die Wand (Viparita Karani)

Die Beine-gegen-die-Wand-Pose wirkt regenerativ und ist im Yoga weit verbreitet. Diese aktive Dehnung verbessert den Blutfluss und die Blutzirkulation in deinen Waden und Füßen. Sie ist ideal für alle, die den ganzen Tag sitzen, denn dabei fließt das Blut von der Hüfte hin zum Oberkörper und zum Kopf.

Wenn es dir in den Beinen und im unteren Rücken an Beweglichkeit fehlt, kein Problem: Schnapp dir einfach einen Stuhl und leg eine Decke darauf. Leg dich dann in Rückenlage auf den Boden und platzier deine Waden auf dem Stuhl anstatt an der Wand.

Anleitung:

  1. Komm vor einer Wand in Rückenlage.
  2. Bring deine Hüfte so nahe wie möglich an die Wand und wander mit deinen Füßen an der Wand hoch.
  3. Dein Körper nimmt eine "L"-Position ein.
  4. Die Arme befinden sich seitlich am Körper.
  5. Für mehr Unterstützung kannst du ein Kissen unter deinen unteren Rücken legen.
  6. Verweil in dieser Haltung für circa 10 Minuten.
  7. Atme ruhig ein und aus.

6. Tiefer Ausfallschritt (Anjaneyasana)

Der tiefe Ausfallschritt ist eine dynamische Dehnung, die die Durchblutung der unteren Extremitäten fördert. Du wirst die Dehnung spüren und mit der Zeit wird deine Hüfte immer flexibler werden.

Anleitung:

  1. Stell dich aufrecht hin.
  2. Mach mit deinem rechten Fuß einen großen Schritt nach hinten. Die Ferse ist gehoben, nur deine Zehen berühren den Boden.
  3. Bring dein rechtes Knie zum Boden.
  4. Achte darauf, dass deine Hüfte gerade ausgerichtet ist und nach vorn zeigt.
  5. Atme ein und schieb deine Brust nach oben, während du deine Arme neben die Ohren bringst.
  6. Dein Blick geht nach vorn.
  7. Atme aus und bring die Hände wieder zum Boden.
  8. Halt die Position für ein paar Atemzüge und wechsle dann die Beine.

7. Der Stuhl (Utkatasana)

Die Stuhl-Pose regt die Durchblutung in Beinen, Po und Hüfte an. Gleichzeitig trainierst du Kraft und Ausdauer deiner Oberschenkelmuskulatur.

Anleitung:

  1. Stell die Füße flach auf dem Boden auf.
  2. Achte drauf, dass sie parallel zueinander stehen. Wähl entweder einen hüftbreiten Stand oder lass die großen Zehen einander berühren.
  3. Beug deine Knie und komm langsam nach unten. Verlager dabei dein Gewicht auf die Fersen.
  4. Roll dein Steißbein ein und achte darauf, dass dein Po nach unten zeigt. Stell dir einfach vor, du würdest dich gerade auf einen Stuhl setzen.
  5. Streck deine Arme Richtung Decke, sodass dein Bizeps auf Höhe der Ohren ist.
  6. Der Blick ist zum vorderen Ende der Yogamatte gerichtet.
  7. Halt die Pose für ein paar Atemzüge.

8. Stehende Vorwärtsbeuge (Uttanasana)

Simpel, aber effektiv: Die Vorwärtsbeuge ist eine einfache Bewegung, die viele positive Effekte hat. Dazu zählen beispielsweise eine verbesserte Verdauung und die Stimulierung von Leber und Nieren. Bei der stehenden Vorwärtsbeuge fließt das Blut zu den lebenswichtigen Organen und Drüsen im Brustbereich.

Anleitung:

  1. Stell die Beine hüftbreit auf.
  2. Streck deine Arme nach oben.
  3. Beug dich aus der Hüfte heraus mit geradem Rücken nach vorn und lass deinen Oberkörper zu den Knien sinken.
  4. Platzier deine Hände zur Unterstützung auf dem Boden.
  5. Versuch, deine Knie nicht zu beugen.
  6. Bring deine Nase so weit wie möglich zu den Knien.
  7. Bleib mehrere Atemzüge lang in dieser Haltung.

9. Heuschrecke (Salabhasana)

Die Heuschrecke ist eine Ganzkörperdehnung, die die Muskeln entlang deiner Wirbelsäule kräftigt und dehnt. Sie verbessert deine Körperhaltung und regt gleichzeitig die Durchblutung an.

Anleitung:

  1. Komm in Bauchlage. Streck deine Arme entlang deines Körpers aus und bring deine Beine zusammen.
  2. Verschränk die Hände hinter deinem Rücken und atme aus.
  3. Heb beim Einatmen deine Schultern und Beine an.
  4. Halt die Position für ein paar Atemzüge.
  5. Komm wieder in Ausgangslage, atme aus.
  6. Wiederhol die Bewegung und versuch beim Einatmen, Brust, Arme und Beine noch höher als beim letzten Mal anzuheben.

10. Schulterbrücke (Setu Bandha Sarvangasana)

Zumeist wird die Schulterbrücke gegen Ende einer Yoga-Einheit praktiziert, da sie sowohl erholsam als auch regenerativ wirkt. Die Schulterbrücke ist eine Umkehrhaltung, die die Durchblutung von Kopf, Lunge, Bauchmuskulatur und Verdauungssystem fördert.

Anleitung:

  1. Komm in Rückenlage und streck die Arme entlang deines Körpers aus.
  2. Beug deine Knie und stell deine Füße nahe am Körper auf, sodass sich deine Fersen unweit deines Pos befinden.
  3. Drück deine Füße beim Einatmen kraftvoll in den Boden und schieb deine Hüfte Richtung Decke.
  4. Prüf anschließend, ob deine Knie parallel zueinander sind, und lass sie nicht nach außen fallen.
  5. Komm beim Ausatmen Wirbel für Wirbel wieder nach unten.
  6. Du benötigst etwas Unterstützung? Dann platzier bei Bedarf einen Block unter deinem Steißbein.
  7. Halt die Position für ein paar Atemzüge und wiederhol das Ganze.

Integriere Yoga-Posen zum Aufwärmen in deine tägliche Routine

Versuch, Yoga täglich zu praktizieren, um die Durchblutung deines Körpers zu verbessern und deinen Kreislauf anzukurbeln. Wenn du tagsüber hauptsächlich sitzt, steh von Zeit zu Zeit auf und mach regelmäßig Pausen. Nimm diese Warm-up-Posen als Inspiration, um mehr Bewegung in deinen Alltag zu bringen. Achte bei der Ausführung stets darauf, ruhig und entspannt zu bleiben und in jeder Pose langsam und bewusst zu atmen.

10 einfache Yoga-Warm-up-Posen zur Förderung der Durchblutung

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Ursprünglich erschienen: 25. November 2021