Was unterscheidet Trail-Laufschuhe von Laufschuhen?

Einkaufs-Guide

Wenn du abseits der Straßen trainieren möchtest, brauchst du für dieses Gelände auch einen speziellen Offroad-Schuh. So unterscheiden sich Trail-Laufschuhe von Laufschuhen.

Letzte Aktualisierung: 29. November 2021
8 Min. Lesezeit
Trailrunning-Schuhe und Laufschuhe: Was sind die Unterschiede?

Wenn du die Straße verläßt, wird dir ein neues Terrain begegnen, das dich herausfordern wird. Dein Training wird dadurch besser. Um Bäume herumlaufen, über Steine springen oder bergauf sprinten – so verbrennst du mehr Kalorien und baust schneller Kraft auf als auf dem Laufband.

Für diesen natürlichen Hindernisparcour brauchst du aber die richtigen Schuhe, die deine Füße schützen, deine Bewegungen unterstützen und für sicheren Halt unter den Füßen sorgen.

Wenn du bereits gut sitzende Laufschuhe für die Straße besitzt, fragst du dich vielleicht, ob du auch ein Paar Trail-Laufschuhe brauchst. Straßenlaufschuhe eignen sich möglicherweise für leichteres Gelände. Es gibt jedoch wichtige Unterschiede zwischen diesen Schuhtypen, die Straßenlaufschuhe weniger geeignet für Laufen im Gelände machen.

Straßenlaufschuhe

  • Weiche Gummilaufsohle für das Laufen auf Asphalt
  • Federnde Mittelsohle für bessere Stoßabsorption
  • Leichtes, atmungsaktives Obermaterial für Tragekomfort
Trailrunning-Schuhe und Laufschuhe: Was sind die Unterschiede?

Trail-Laufschuhe

  • Gummiaußensohle mit verstärkter Haftung oder Stollen für bessere Traktion
  • Steifere Mittelsohle für besseren Halt und Steinschutzplatten
  • Langlebiges Obermaterial schützt vor Schmutz
Trailrunning-Schuhe und Laufschuhe: Was sind die Unterschiede?

Trail-Laufschuhe bieten bessere Traktion

Trail-Laufschuhe sind im Gegensatz zu Straßenlaufschuhen darauf ausgelegt, auch bei weichem Untergrund Halt zu bieten. Dies ist besonders wichtig, wenn es beim Trail Running regnet. Hersteller verwenden für die Außensohle oft einen Gummi mit tieferem Profil.

Da dieser Gummi weicher ist als der für Straßenlaufschuhe verwendete geschäumte Gummi, ist er viel anfälliger für die Abnutzung auf Asphalt. Trail-Laufschuhe halten länger, wenn sie nicht auf der Straße getragen werden. Gleichzeitig bieten Straßenlaufschuhe nicht die Traktion, die in schwierigem Gelände erforderlich ist. Trail-Laufschuhe verfügen oft über tiefe, breite Stollen, durch die sie eine bessere Haftung auf verschiedenen Untergründen bieten.

Straßenlaufschuhe sind leichter

Aufgrund der gröberen Außen- und dichteren Mittelshohle sind Trail-Laufschuhe schwerer als Straßenlaufschuhe. Das bedeutet aber nicht, dass sie schwerfälliger sind. Wähle die Schuhe aus, die deine Füße ohne unnötiges Gewicht schützen. Wenn du auf der Straße, Gehwegen oder dem Laufband unterwegs bist, wähle am besten Straßenlaufschuhe.

Trail-Laufschuhe bieten mehr Stabilität

Die Mittelsohle (der Bereich zwischen Außensohle und Obermaterial) reicht von weich und federnd bis hin zu steif und stabilisierend. Je unebener ein Untergrund ist, desto mehr Halt benötigen deine Füße.

Aus diesem Grund sind Trail-Laufschuhe häufig mit steiferen Mittelsohlen ausgestattet. Sie bieten vielleicht nicht die Dämpfung und den Aufprallschutz, der für das Laufen auf Asphalt erforderlich ist. Sie sind aber perfekt dafür geeignet, auf einen Berg oder durch den Wald zu laufen.

Straßenlaufschuhe bieten mehr Dämpfung

Dein Muskelgewebe wird stärker beansprucht, wenn deine Füße auf die harte Oberfläche einer Straße treffen, als wenn du auf einem Trail läufst. Deswegen sind Straßenlaufschuhe so konstruiert, dass sie eine weiche Dämpfung, Stoßabsorption und Federung bieten.

Trail-Laufschuhe schützen dich vor den Elementen

Auf dem Trail begegnen dir oft scharfkantige Objekte oder du wirbelst Schmutz beim Laufen auf. Trail-Laufschuhe schützen dich vor Steinen und Schmutz. Bei manchen Trail-Laufschuhen sind Steinschutzplatten in die Mittelsohle integriert.

Straßenlaufschuhe verfügen manchmal über eine mediale Stütze, die jedoch eher darauf ausgelegt ist, Pronation zu korrigieren als Schutz zu bieten. Durch das atmungsaktive Obermaterial können außerdem Schmutz oder Schlamm in die Schuhe geraten.

Straßenlaufschuhe sind atmungsaktiver

Bei vielen Straßenlaufschuhen besteht das Obermaterial aus atmungsaktivem Nylon mit weniger Verstärkungen als es bei Trail-Laufschuhen der Fall ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass Trail-Laufschuhe deine Füße nicht atmen lassen. Der Nike Wildhorse 7 ist ein tolles Beispiel für einen Trail-Laufschuh, der gleichzeitig atmungsaktiv und strapazierfähig ist.

Trail-Laufschuhe sind strapazierfähiger

Das weiche Gummi auf der Außensohle vieler Trail-Laufschuhe ist vielleicht nicht für den Einsatz auf hartem Asphalt geeignet. Das Gegenteil trifft jedoch auch zu – Straßenlaufschuhe sind den Herausforderungen beim Trail-Laufen oft nicht gewachsen. Das leichte, atmungsaktive Obermaterial nutzt sich schneller ab und bekommt Risse.

Trail-Laufschuhe sind an den Zehen, Seiten und Fersen oft mit synthetischen Materialien verstärkt. Um Feuchtigkeit zu verhindern, wird manchmal auch GORE-TEX-Futter verwendet. Das Eindringen von Schmutz und Wasser oben am Schuh wird meistens durch zusätzliche Gamaschen verhindert.

So wählst du die richtigen Straßenlaufschuhe aus

  1. 1.Finde die richtige Passform

    Du solltest mit den Schuhen einen Testlauf machen und dich vergewissern, dass genug Spielraum in der Zehenpartie vorhanden ist, die Schuhe aber sonst eng anliegen, um Halt zu bieten. Vergewissere dich, dass der Schuhkragen und Mittelfußteil nicht reiben oder zwicken und achte auf mögliche Druckpunkte. Straßenlaufschuhe müssen nicht erst eingelaufen werden – sie sollten von Anfang an bequem sein.

  2. 2.Achte auf den Tragekomfort

    Wissenschaftler:innen des Nike Sports Research Lab haben herausgefunden, dass ein bequemer Schuh mit viel Dämpfung am effektivsten vor einer Verletzung schützt. Wähle einen Schuh mit Schaumstoff-Mittelsohle, der nicht zu schwer ist.

  3. 3.Wähle einen Style, der dir gefällt

    Sobald du nur Schuhe zur Auswahl hast, die dir bequem passen, kannst du die Farbe und den Style wählen, die dir beim Trainieren einen zusätzlichen Kick geben.

    Hol dir zusätzliche Tipps für die Auswahl der richtigen Lauschuhe.

So wählst du die richtigen Trail-Laufschuhe aus

  1. 1.Bezieh dein Laufpensum mit ein

    Es ist wichtig, dass die Trail-Laufschuhe dir guten Halt geben. Für längere Strecken benötigst du aber zusätzlich viel Dämpfung. Wenn du Langstrecken läufst, empfielt sich der Kauf von Trail-Laufschuhen mit weicherer Mittelsohle.

  2. 2.Berücksichtige das Gelände

    Läufst du in felsigem Gelände, brauchst du Trail-Laufschuhe mit Zehenschutz und strapazierfähigem Obermaterial. Beim Laufen in schlammigem Gelände ist es wichtiger, auf wasserdichtes Obermaterial und großzügig verteilte Stollen für guten Halt zu achten. Die Stabilität des Schuhs solltest du auch in deine Überlegungen miteinbeziehen.

  3. 3.Denk an das Laufgefühl

    Möchest du den Trail unter deinen Füßen spüren oder ist dir eine gute Dämpfung wichtiger, die mehr Aufprallschutz bietet? Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, die du bei der Auswahl eines Schuhs nicht außer Acht lassen solltest.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich Trail-Laufschuhe auf der Straße tragen?

Trail-Laufschuhe sollten besser nicht auf der Straße getragen werden, da der harte Bodenbelag die weiche Gummi-Außensohle abtragen kann. Zudem bieten Trail-Laufschuhe weniger Stoßdämpfung als Straßenlaufschuhe.

Die besten Resultate erzielst du, wenn du auf harten Bodenbelägen Straßenlaufschuhe trägst und deine Trail-Laufschuhe zum Offroad-Training anziehst.

Kann ich Straßenlaufschuhe auf dem Trail tragen?

Straßenlaufschuhe sind zwar langlebig, aber nur, wenn sie auf dem Laufband, der Straße oder Gehwegen getragen werden. Durch felsiges Gelände kann das leichte Obermaterial schnell Schaden nehmen. Außerdem bieten sie weniger Traktion, Schutz oder Stabilität als Trail-Laufschuhe.

Natürlich kannst du deine Straßenlaufschuhe tragen, wenn du nur gelegentlich in ebenem Gelände läufst. Für häufigeres Offroad-Laufen solltest du dir jedoch Trail-Laufschuhe zulegen.

Wie viele Laufschuhe sollte man haben?

Es empfiehlt sich, mindestens zwei Paar Laufschuhe zu besitzen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2015, die im Scandinavian Journal of Medicine and Science in Sports veröffentlicht wurde, lassen sich Verletzungen beim Laufen durch ein regelmäßiges Austauschen der Laufschuhe um bis zu 39 % verringern.

Du solltest dir auch immer darüber Gedanken machen, in welchem Gelände du laufen wirst. Die meisten Athleten haben ein Paar Straßenlaufschuhe für jeden Tag, ein Paar straßazierfähige Trail-Laufschuhe und ein Paar leichte Wettkampfschuhe.

Welche Größe sollte ich bei Laufschuhen kaufen?

Nimm immer die Größe, die an deinem größeren Fuß am besten passt. Wenn du dir beim Online-Shopping unsicher bist, miss deine Füße mit Hilfe einer Größentabelle. Wenn du zwischen zwei Größen schwankst, wähl lieber eine halbe Nummer größer.

Trail-Laufschuhe oder Wanderschuhe?

Wanderschuhe haben oft eine dickere, weitere Außensohle, die bei geringerer Geschwindigkeit bessere Traktion bietet. Diese Schuhen können etwas schwerer und sperriger beim Laufen sein. Dafür bieten sie in rauem Gelände mehr Stabilität und Strapazierfähigkeit.

Im Winter können Wanderschuhe mehr Wärme bieten. Oft kannst du deine Trail-Laufschuhe auch zum Wandern anziehen, vorausgesetzt, sie sind für die Art von Gelände geeignet, in dem du unterwegs sein wirst.

Ursprünglich erschienen: 31. Oktober 2021